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Zwei Vollzeit-Sozialarbeiter-Stellen für die Nürnberger Straße – Migrationsberater und Asylsozialarbeiter entlasten ehrenamtlichen Helfer

Es ist eine gute Nachricht für die geplante Unterkunft in der Nürnberger Straße. Es werden  zwei neue Vollzeitstellen geschaffen. Ein Asylsozialarbeiter und ein Migrationsberater sollen die erwarteten 180 Flüchtlinge in der geplante neuen Weißenburger Unterkunft betreuen. Die Vollzeitstellen sind auf ein Jahr befristet. Sie werden die ehrenamtlichen Helfer von “Weißenburg hilft” und die bislang zuständigen Asylsozialarbeiter in ihrer Arbeit deutlich entlasten. Dass das Thema, zwei zusätzliche Stellen zu schaffen, überhaupt auf die politische Agenda kam, ist der Initiative der ev. Dekanin Ingrid Gottwald-Weber zu verdanken. Von Peter Diesler

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Ingrid Gottwald Weber: „Schwierigkeiten von Anfang an vermeiden wenn bei der Belegung von neuen Unterkünften immer auch die hauptamtlichen Mirgrations- und Asylsozialberater dabei sind – wir müssen diese Menschen von Beginn an angemessen betreuen”.

Es ist eine Frage, die unter den Nägeln brennt: Wie sollen die 180 Flüchtlinge, die in der neuen Unterkunft in Weißenburg demnächst einziehen, angemessen sozial betreut werden? Nach den Richtlinien der Regierung soll es für 150 Asylbewerber eine Vollzeitstelle geben. Doch der Betreuungsschlüssel liegt vor Ort deutlich höher. Die hoch engagierten Asylsozialarbeiter können unter diesen Umständen eine noch so gute Arbeit machen, sie sind bei der großen Anzahl an Flüchtlingen ständig auf die Mitwirkung von Ehrenamtlichen angewiesen. In Weißenburg kamen oftmals die Flüchtlinge gar nicht zu den Beratungstellen, sondern Ehrenamtliche erledigten die Behördengänge und Beratungen oder vermittelten Flüchtlinge an Rechtsanwaltskanzleien. Wie soll es also laufen, wenn im Frühjahr auf einen Schlag noch weitere 180 Flüchtlinge hinzukommen?

Das Thema wurde mehrfach im Organisations-Team von Weißenburg hilft diskutiert. Bewegung kam in die Angelegenheit, nachdem die Weißenburger Dekanin und Initiatorin von Weißenburg hilft mit der Idee an die Kommunalpolitik herantrat, zwei zusätzliche Asylsozialarbeiterstellen für die Unterkunft “Nürnberger Straße” zu schaffen.

“Es ist doch so, dass viele Schwierigkeiten  von Anfang an vermieden werden können, wenn bei der Belegung von neuen Unterkünften immer auch die hauptamtlichen Mirgrations- und Asylsozialberater dabei sind”, begründet Gottwald Weber ihre Initiative, denn “wir müssen diese Menschen von Beginn an angemessen betreuen”.

Den größten Kostenblock, die Personalkosten, der beiden auf ein Jahr befristeten Vollzeitstellen werden etwa zwei Dritteln durch den Staat aufgebracht. Das restliche Drittel der Personalkosten übernimmt zu gleichen Teilen die Evang.-Luth. Landeskirche Bayern und das Diakonische Werk Bayern. Knackpunkt waren hingegen die Sachkosten für die die Kostenträger nicht aufkommen. Dafür musste eine Finanzierung vor Ort gefunden werden. Das Diakonische Werk Weißenburg-Gunzenhausen, bei der die Stellen zukünftig angesiedelt sind, hatte eine Kalkulation pro Vollzeitstelle von 10.000 Euro pro Jahr vorgelegt, also insgesamt etwa 20.000 Euro für beide Stellen.

In den vergangenen Monaten fanden zahlreiche Gespräche mit der Verwaltungsspitze, Oberbürgermeister, Stadträten und dem Landratsamt statt, um die Deckung der Sachkosten auszuloten. Diakonie-Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer führte die Verhandlungen weiter. Unter anderem kam es kurz vor Weihnachten zu einem Spitzentreffen von Landrat, Oberbürgermeister, Dekanin und Diakonie-Geschäftsführer.

Ergebnis der Gespräche war, dass die Stadt Weißenburg und der Landkreis sich die Sachkosten teilen: 16.000 Euro schießt die Stadt Weißenburg zu, bis zu 5.000 der Landkreis.  Ein entsprechender Antrag der Diakonie wurde  im Januar 2017 im Weißenburger Stadtrat und im Kreisausschuss einstimmig verabschiedet.

“Durch zwei ganze Stellen könnten die Ehrenamtlichen, die in den vergangenen zwei Jahren oft vielfach Bereiche der Asylsozialarbeit und Migrationsarbeit übernommen haben, sehr entlastet werden”, so Gottwald-Weber: “Flüchtlinge brauchen diese Begleitung um ihren Weg zu finden und auch gehen zu können.”

Auf der Mitgliederversammlung am 13. Februar können die Mitglieder von Weißenburg hilft  nun über die weiteren Planungen zur Nürnberger Straße beraten.

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