Auf Einladung von „Weißenburg hilft“ kam Prinz Dr. Asfa-Wossen Asserate zu einem Vortrag über die Zukunft Afrikas nach Weißenburg : Afrika wohin? Politik – Wirtschaft – Migration. Als ein profunder Kenner Afrikas fand er im vollbesetzten Wildbadsaal deutliche Worte zu Wirtschaft, Politik und Migration. Mit Zahlen und Fakten, die aufhorchen ließen, wies er auf die vielfältigen Ursachen hin, die diesem Erdteil eine Völkerwanderung von nie dagewesenem Ausmaß beschert.
In den nächsten 30 Jahren wird sich die Einwohnerzahl Afrikas verdoppeln, 50 Prozent werden unter 18 Jahren sein. Wenn diese Jugendgesellschaft aber keine Perspektive bekommt, werden sich viele von ihnen auf den Weg machen. Bildung und Ausbildung, Aufklärung und Schulbildung vor allem auch für Frauen, seien das Wichtigste. Europa muss sich einig werden, muss seinen unfairen Handel, sein Paktieren mit autokratischen Herrschern und Potentaten beenden. Der Gewinn von riesigen Rohstoffvorkommen muss endlich der eigenen Bevölkerung zu Gute kommen. Nur wenn die jungen Menschen Arbeit haben, bleiben sie in Afrika.
Asserate plädierte für einen europäischen Marshallplan, der nachhaltige Hilfe, aber auch viel Eigeninitiative beinhaltet. Europa müsse sich von seiner desaströsen Wirtschafts- und Handelspolitik verabschieden. Wenn das nicht gelinge, kämen nicht die Waren zu uns, sondern die Menschen.
„Auch ich bin ein Flüchtling – aber ich habe Glück gehabt“ beendete Dr. Asserate seinen lebendigen Vortrag, der sehr zum Nachdenken und Diskutieren anregte.